Living Dolls / Living-Dolls

Didaktik

Minutenlang im Stillstand zu verharren, sich in Zeitlupe zu bewegen oder die Augen längere Zeit unverschlossen zu halten, erfordert ein hohes Maß an Körperbeherrschung und Übung. Ist ein entsprechendes Niveau erreicht, ist die Anwendung der Living Doll Technik nicht mehr schwierig. Einfache Spielformen sind schon bei Kindern beliebt, beispielsweise das Zurechtbauen einer anderen Person in einer Schaufensterpuppen-Haltung.

Voraussetzung für eine gute Living Doll, besser gesagt für die Darstellung der Illusion einer Puppe, ist eine sehr gut aufgetragene, meist wachsartige Schminke, eine niveauvolles Kostüm und eine exakte Technik. So ist es wichtig, das nötige Augenschließen in Verbindung mit einer Kopfdrehung zu kaschieren, Ellenbogen und Handgelenke ausgestellt und etwas unnatürlich zu halten und Positionsveränderungen entweder sehr langsam oder mit deutlichem „TOC“ zu bewerkstelligen. Die Atmung einer Living Doll sollte flach und unbemerkbar erfolgen, der Blick kann meditativ nach „innen“ oder über die Köpfe der Betrachter ins „Nichts“ führen. Das unsägliche und weit verbreitete Tragen einer Brille raubt die perfekte Illusion und damit einen großen Teil der Faszination.

Ziel einer guten Living Doll sollte stets die Frage seitens der Betrachter hervorrufen: „Ist sie echt?“.